Umgang mit Eichen- und Kieferprozessionsspinnern
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
das Auftreten von Eichen- und Kieferprozessionsspinnern stellt eine erhebliche gesundheitliche Gefahr dar. Ihre Brennhaare können Hautirritationen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen auslösen. Daher ist ein vorsichtiger Umgang unerlässlich.
Durch Ihre Mithilfe können wir die Ausbreitung der Eichen- und Kieferprozessionsspinner kontrollieren und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger schützen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr verantwortungsbewusstes Handeln.
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) und der Kiefernprozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa) stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen Europas und Asiens. Aufgrund des Klimawandels und milder werdender Winter haben sich diese Schmetterlingsarten zunehmend in nördlichere Regionen, darunter auch Brandenburg, ausgebreitet.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners ernähren sich von den Blättern der Eiche, während der Kiefernprozessionsspinner Kiefern als Hauptnahrungsquelle bevorzugt. Beide Arten durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, wobei insbesondere die Raupenstadien wegen der giftigen Brennhaare problematisch sind. Diese Haare enthalten Thaumetopoein, ein Protein, das starke allergische Reaktionen hervorrufen kann.
In den letzten Jahren wurde eine verstärkte Vermehrung und Verbreitung dieser Insekten in Brandenburg beobachtet. Hauptgründe hierfür sind:
- Klimawandel: Milder werdende Winter und höhere Temperaturen begünstigen die Vermehrung und Ausbreitung.
- Monokulturen: Weit verbreitete Eichen- und Kiefernmonokulturen bieten optimale Lebensbedingungen für die Prozessionsspinner.
- Natürliche Feinde: Die Zahl der natürlichen Feinde, wie bestimmte Vogelarten, nimmt ab, was zur ungehinderten Vermehrung der Prozessionsspinner beiträgt.
Sollten Sie auf Ihrem privaten Grundstück oder in Ihrer privaten Anlage, wie beispielsweise einem Campingplatz, Eichen- oder Kieferprozessionsspinner entdecken, beachten Sie bitte folgende Hinweise:
- Kontakt vermeiden: Halten Sie Abstand zu den Raupen und deren Nestern, um Hautkontakt und das Einatmen der Brennhaare zu vermeiden.
- Absperrung: Sperren Sie den betroffenen Bereich ab, um den Zugang für Menschen und Haustiere zu verhindern. Stellen Sie möglichst auch Hinweisschilder auf.
- Fachfirma beauftragen: Kontaktieren Sie eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung, die sich mit der Entfernung und Entsorgung der Nester auskennt.
- Schutzkleidung: Sollten Sie eigenständig handeln müssen, tragen Sie unbedingt Schutzkleidung (Handschuhe, lange Ärmel, Atemschutzmaske).
Wenn Sie Eichen- oder Kieferprozessionsspinner im öffentlichen Raum, wie in Grünanlagen oder auf Liegewiesen, entdecken, gehen Sie wie folgt vor:
- Melden: Informieren Sie unverzüglich die zuständige Behörde. In der Gemeinde Heidesee können Sie dies bequem über die Maerker-App oder über die Webseite der Gemeinde tun.
- Warnung: Machen Sie andere Personen in der Nähe auf die Gefahr aufmerksam und weisen Sie auf die Notwendigkeit hin, Abstand zu halten.
- Nicht selbst entfernen: Versuchen Sie nicht, die Nester eigenständig zu entfernen. Dies sollte nur durch Fachkräfte erfolgen. Kontaktieren Sie eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung, die sich mit der Entfernung und Entsorgung der Nester auskennt.
- Schutzkleidung: Sollten Sie eigenständig handeln müssen, tragen Sie unbedingt Schutzkleidung (Handschuhe, lange Ärmel, Atemschutzmaske).
Der Kontakt mit Eichen- oder Kiefernprozessionsspinnern kann verschiedene gesundheitliche Gefahren mit sich bringen. Beide Arten von Prozessionsspinnern haben Raupen, die mit giftigen Haaren bedeckt sind. Hier sind die Hauptgefahren:
- Hautreizungen: Der Kontakt mit den Brennhaaren der Raupen kann zu Hautausschlägen, Juckreiz und Entzündungen führen. Dies wird als Raupendermatitis bezeichnet.
- Atemwegsprobleme: Das Einatmen der Haare kann Reizungen der Atemwege verursachen, was zu Symptomen wie Husten, Halsschmerzen, Atembeschwerden und in schweren Fällen zu Asthmaanfällen führen kann.
- Augenreizungen: Wenn die Haare in die Augen gelangen, können sie starke Reizungen, Bindehautentzündung und in schweren Fällen Schädigungen der Hornhaut verursachen.
- Allergische Reaktionen: Menschen können allergisch auf die Haare der Raupen reagieren. Dies kann zu schweren allergischen Reaktionen wie Urtikaria (Nesselsucht), Angioödem und sogar anaphylaktischem Schock führen.
- Langzeitexposition: Bei wiederholtem oder langzeitigem Kontakt können die Symptome chronisch werden und es kann eine erhöhte Sensibilität gegenüber den Haaren entstehen.
Es ist wichtig, bei Verdacht auf Kontakt mit Prozessionsspinnern Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie das Tragen von Schutzkleidung, die Reinigung kontaminierter Kleidung und das gründliche Waschen der Haut. Bei schweren oder anhaltenden Symptomen sollte man einen Arzt aufsuchen.
Für weiterführende Informationen zum Thema Eichen- und Kieferprozessionsspinner finden Sie hier: